Lotus Stupa Lumbini

Der Anfang

Im Jahr 1999 hatte Seine Heiligkeit Drigung Kyabgön Chetsang Rinpoche die Vision und Absicht, einen Stupa in Lumbini, dem Geburtsort von Buddha Shakyamuni, zu errichten. Seine Heiligkeit beauftragte Drubwang Sonam Jorphel Rinpoche, den Herzschüler des verwirklichten Mahasiddha Chunga Rinpoche und Meditationsmeister aus Ladakh, mit der Umsetzung und bevollmächtigte ihn offiziell, den Stupa gemäß der Drigung Kagyud-Tradition zu errichten. Die TARA-Stiftung erwarb per Leasing eine Parzelle in der Monastic Zone of Lumbini und stellte für das gesamte Projekt die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung. In kurzer Zeit wurden hochqualifizierte und engagierte Fachleute vor Ort gewonnen, die das Projekt von Anfang an bis zur Fertigstellung und noch darüber hinaus unterstützten.

Das Konzept

Von Beginn an gab es die Vision, einen Stupa, der ein Mandala darstellt, über einer Meditationshalle zu errichten. Da der Stupa am Geburtsort von Siddhartha Gautama errichtet werden sollte, war es naheliegend, dass es sich um einen Lotus-Stupa handeln sollte. Dies, weil unter den acht Arten solcher Monumente, die verschiedene Aktivitäten und Phasen im Leben des Erwachten symbolisieren, der Lotus-Stupa die Geburt Buddhas darstellt. Da Drubwang Sonam Jorphel Rinpoches religiöser Hintergrund die Lehrtradition der Drigung-Kagyu-Schule des tibetischen Buddhismus ist, wurde der Stupa nach den Schriften des berühmten Drigung-Meisters Rigdzin Chökyi Dragpa, dem 1. Chungtsang Rinpoche, der von 1595-1659 lebte, geplant.

Der Bau, die besondere Situation und die Beteiligten

Die Bauarbeiten für den „Great Lotus Stupa“ in Lumbini begannen offiziell im Mai 2000, während sich das Land mitten im Bürgerkrieg befand. Daher war es nicht nur sehr schwierig, hochqualifizierte Fachkräfte unterschiedlicher Qualifikationen zu finden, sondern sie auch über einen längeren Zeitraum zusammenzuhalten und dauerhaft für das Vorhaben zu begeistern. Der Lumbini Development Trust (LDT), der offizielle Vertreter der nepalischen Regierung, war von Anfang bis Ende unterstützend tätig.

Die offizielle Eröffnung 2004

Zum ersten Mal nach der Besetzung Tibets durch chinesische Truppen versammelten sich 2004 alle wichtigen Würdenträger der Drigung-Kagyu-Tradition des tibetischen Buddhismus zusammen mit einer großen Zahl ihrer Mönche und Nonnen aus allen Teilen der Welt in Lumbini, um der feierlichen Einweihung des Stupa-Komplexes unter der Leitung Seiner Heiligkeit Chetsang Rinpoche beizuwohnen. Die Zeremonie war äußerst stimmungsvoll und brachte die Bemühungen von vier Jahren zu einem vorläufigen Ende. Sie setzte auch das Signal, das Monument dauerhaft zu erhalten und mit Energie zu versorgen, um sowohl den ansässigen Mönchen als auch den unzähligen Pilgern und anderen Besuchern einen Ort von einzigartigem spirituellem Wert und strahlender Schönheit zu schenken.

Erhalt und Pflege 2004 – 2023

Seit der offiziellen Eröffnung 2004 widmet sich die Drikung Kagyu Dharmaraja Foundation (DKDF), eine lokale Organisation, der Erhaltung des Stupas. Sie bekommt dafür von der TARA-Stiftung vierteljährlich die notwendige finanzielle Unterstützung. Die Tatsache, dass bis heute kein Verfall oder Verschleiß an diesem religiösen Monument festzustellen ist, ist auf die engagierte Aufmerksamkeit und Aktivität der genannten Organisation zurückzuführen.

Derzeit hält sich eine Gruppe von Mönchen des Drigung Rinchen Palri Klosters (Kathmandu) ständig auf dem Gelände des Großen Lotus Stupa auf, die eine fundierte Ausbildung in allen Bereichen der buddhistischen Theorie und Praxis erhalten haben und täglich ihren religiösen Verpflichtungen nachgehen. Darüber hinaus wird seit 2006 am Großen Lotus Stupa alljährlich ein mehrtätiges Gebet für den Frieden in der Welt abgehalten. Der Stupa-Komplex – eine friedvolle und wunderschöne Anlage am Geburtsort des historischen Buddhas an einem der wichtigsten Plätze des Buddhismus – ist inzwischen zu einem Pilgerort gewachsen, den regelmäßig viele tausend Pilger aus allen Teilen der Welt besuchen.